Wenn man einen Raum betritt, in dem früher
eine Uhr an der Wand hinkte, sucht man
sie.
So sehr du es auch versuchst, du kannst
dem Impuls nicht widerstehen, beiläufig den Kopf in
die Richtung zu drehen, nicht um die Zeit
zu sehen.
Sondern weil Uhren sich auf seltsame Weise in
unseren Geist eingravieren, oder besser gesagt, auf unsere
Netzhaut.
Es ist ein seltsamer Reflex, wie wenn du
eine Streichholzschachtel schüttelst, nicht unbedingt um zu wissen,
ob sie voll oder leer ist, sondern allein
wegen des Geräusches.
Unwiderstehlich.
So ist es mit der Uhr.
Also der unkontrollierbare Impuls ist derselbe, aber nicht
die Gedanken und die Folgen, für mich.
Siehst du, jedes Mal, wenn ich in mein
altes Haus gehe, versuche ich mich vorzubereiten.
Ich versuche, die leere Wand zu ignorieren, weil
ich weiss, dass an der Wand neben dem
Fenster keine Uhr mehr hängt.
Nichts schlimmes,
die Uhr blieb einfach stehen und nach einer
Weile wurde sie abgehängt und dann weggeworfen.
Ich weiss es.
Die Wand ist leer.
Ich weiss es gut.
Und ich versuche, nicht hinzuschauen.
Und doch kann ich nicht anders.
Trotzdem schaue ich hin.
Und jedes Mal, wenn mein Blick zur Wand
geht, tut es weh.
Ich spüre einen kleinen Schmerz wachsen in meiner
Brust.
Und ich höre ein unerträgliches Lachen.
Ich sehe meine Mutter, die vom Fenster ruft,
dass wir noch rauskommen sollen,
es wird dunkel.
Ich höre das Geräusch des Abendessens in der
Küche, die Töpfe, das Radio, die Gespräche, und
"Wie war dein Tag?"
Und das Ticken der Uhr, die unser Leben
begleitet hat.